Sie sei seine „Keckste“, stellte Anton Bruckner einmal fest – und traf mit dem Wortspiel das Wesen seiner Sechsten genau: In dieser knappsten, schneidigsten, schillerndsten unter seinen reifen Symphonien spielt er meisterlich mit hell und dunkel, indem er das strahlende A-Dur mit Elementen der phrygischen Kirchentonleiter eintrübt. Das bedeutet packende Auseinandersetzungen, bewegende Klagen und veritablen Spuk, bevor im Finale alle Kontraste nochmals geschärft, schließlich aber überwunden werden. Keck in den Kontrasten von Dur und Moll, vor allem in einem ganz besonderen Punkt, der hier nicht verraten werden soll, ist auch Joseph Haydns Symphonie Nr. 90: ein Konzert der Erheiterung ebenso wie der Erhabenheit mit Chefdirigent Yutaka Sado am Pult.
Foto © Werner Kmetitsch
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WohinTippHQ 39 mins ago