Der ukrainisch-amerikanische Konzeptkünstler Ilya Kabakov (*1933, Dnipropetrowsk, Ukraine) erfand in den 1990er-Jahren den Begriff der «totalen Installation». Damit versteht er seine dreidimensionalen Werke im öffentlichen Raum weniger als Skulptur, sondern vielmehr als «totale» Installationen, wie zum Beispiel der mannshohe Trinkbrunnen aus Carrara-Marmor auf dem Bahnhofsareal in Zug. Das Kreisen um die Skulptur findet nicht nur tagtäglich durch die Passanten und Linienbusse statt, die das einsame Werk mitten auf dem Platz passieren, sondern auch gedanklich. Kabakovs männliches Fragment steht in Beziehung zu seinem Umfeld und wird mit diesem offenen Dialogfeld erst zum eigentlichen Werk, zur «totalen» Installation. Nicole Seeberger wird näher auf diesen Begriff von Kabakov eingehen und aufzeigen, dass Kabakovs Künstlertheorie nichts an Aktualität eingebüsst hat.
Dr. Nicole Seeberger lebt und arbeitet in Chur. Sie ist Administrative Direktorin im Bündner Kunstmuseum Chur und hat mehrjährige kuratorische Erfahrung. 2001 bis 2008 Studium der Kunstgeschichte, der Kunstgeschichte Ostasiens und der Musikwissenschaften an der Universität Zürich. Sie promovierte über den zeitgenössischen Konzeptkünstler Ilya Kabakov bei Prof. Philip Ursprung (ETH Zürich). Sie war langjähriges Mitglied der Fachkommission des Kunstraums Engländerbau (Vaduz) und leitete einen Offspace in Winterthur.
Bildlegende
Ilya und Emilia Kabakov, Trinkbrunnen, 2003, Carrara-Marmor, Stadt Zug, Schenkung der Wasserwerke Zug AG.
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WohinTippHQ 46 mins ago