Ein Stück von Alevtina Kakhidze
in englischer Sprache
Eines der Themen von Alevtina Kakhidze sind Pflanzen. Die Künstlerin lebt im ukrainischen Muzychi, 26 Kilometer von Kiew entfernt, und pflegt dort einen grossen Garten, der Ausgangspunkt für viele ihrer Arbeiten ist. Seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine beschäftigt sie sich metaphorisch mit invasiven Pflanzen und gleichzeitig geben ihr die Pflanzen Halt. So schreibt sie am 24. Februar 2022: «Aus der ganzen Welt erhalte ich Anrufe und Hilfsangebote, in friedliche Länder zu fliehen. Ich verhalte mich wie eine Pflanze: Ich bleibe vor Ort, trotz der Schüsse. Nicht fliehen!» Als die russischen Soldaten eine halbe Stunde von ihrem Haus entfernt sind, schreibt sie an die Tür ihres Ateliers: «Pflanzen sind Pazifisten auf diesem Planeten. Soweit das möglich ist!»
In diesem Stück, in dem sich Pflanzen zu einer Konferenz versammelt haben, diskutieren verschiedene «invasive» Arten über ihre Erfahrungen, auch ein Botaniker kommt zu Wort. Die «Pflanzen» sprechen über Krieg, Kolonialisierung, Ernährung, das Verhalten der Menschen, aber auch über ihr eigenes Leben. So wird nicht nur der aktuelle Krieg in der Ukraine beleuchtet, sondern auch die grundsätzliche Beziehung zwischen Mensch und Pflanze hinterfragt. Es ist vorgesehen, dass dieses Stück, das den Abschluss der Ausstellung Parlament der Pflanzen II bildet, von Laien vorgetragen wird. Damit folgt die Künstlerin einer ukrainischen Tradition, nach der ein Stück bei seiner ersten öffentlichen Aufführung vorgelesen wird. Die Lesenden erhalten von der Künstlerin eine Brosche, die sie in ihrer Rolle ausweist.
Alevtina Kakhidze besuchte die Nationale Akademie für Bildende Kunst und Architektur in Kiew (1999–2004) und die Jan van Eyck Akademie in den Niederlanden (2004–2006). Sie ist seit 2018 Toleranzbeauftragte der Vereinten Nationen in der Ukraine und wurde 2023 mit dem Women in Arts Award von HeForShe, 2008 mit dem Kazimir Malevich Artist Award und 2002 mit dem ersten Preis des Wettbewerbs für junge Kuratoren und Künstler, Kyiv, Center for Contemporary Art am NaUKMA ausgezeichnet.
Dauer: ca. 25 Minuten
Kosten: Im Eintrittspreis enthalten
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WohinTippHQ 1 hour ago