Einführung: O.P. Zier
Ausstellungsdauer: 04. März - 27. Mai 2023
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Samstag, 17:00 - 20:00 Uhr, sowie zu den Bürozeiten (Dienstag bis Freitag, 09:00 - 13:00 Uhr) nach telefonischer Vereinbarung
Unsere nächste Ausstellung widmen wir Hugo Wulz und seinem Sohn Rainer Wulz.
Hugo Wulz, geboren 1936 in Villach, wurde nach seinem Studium der bildenden Künste 1964 mit seiner Frau Roswitha in Saalfelden ansässig. Er war Gründungsmitglied der Galerie Zell am See und der Galerie Simmerl in Saalfelden, die er von 1976 bis 1986 auch geleitet hat.
Neben einem qualitativ hochwertigen Ausstellungsprogramm internationaler Künstler*innen fanden in der Galerie Simmerl auch regelmäßig Jazzkonzerte statt.
Hier wurde der Grundstein für das spätere Jazzfestival Saalfelden und das Kunsthaus Nexus gelegt.
Rainer Wulz, geboren 1968 in Zell am See, lebt und arbeitet als freischaffender bildender Künstler mit Schwerpunkt Skulptur in St. Jakob im Rosental in Kärnten.
Von 1985 bis 1990 absolvierte er eine Schauspielausbildung für modernes amerikanisches Theater im Actors Studio von George Tabori in Wien.
Seit 2008 ist er Mitglied und Beirat des Kunstvereins Kärnten, seit 2010 geht er seinem Lehrauftrag für Kunst im Kontext der sozialen Arbeit an der Caritas Schule für Sozialbetreuungsberufe in Klagenfurt nach.
Hugo Wulz schöpfte aus dem ewig Menschlichen. Sehnsucht, verdrängte Lust, sinnestaumeliges Leben, Todesangst. Seine Kunst aber hatte tiefere Erfahrungen. Sie erfuhr sich durch Lebenslust und Todessucht. Er zechte mit Hieronymus Bosch, schaute das Geheimnis ägyptischer Pyramiden, machte Urlaub in den Höhlen von Altamira, pflanzte Stelen in das Treibhaus diesweltlicher Beliebigkeit und war per Du mit unserem Entsetzen. Seine Mittel waren ebenso einfach wie aufwändig, die Vielfalt des Gleichen konterkariert das Klischee. Diese Bilder malen zu können verdankte er einem entsetzlichen Ereignis.
Es gewann ihm aber Freunde im Zwischenland, es verfluchte seine Wiederkunft wohl mit der Einsamkeit des Wissenden. Denn diese Bilder annehmen zu können erfordert Selbstanalyse und den Mut, das jeweils eigene Zwischenland aufzusuchen.
Bernd Czechner
Beschaffenheit. Die Skulpturen von Rainer Wulz sind im besten Fall entlang der Natur gearbeitet, jedoch selbst dann, wenn das Holz in seiner Farbigkeit und
Sinnlichkeit zu dominieren scheint, sind sie kein Spiegel der Natur in künstlerisch ästhetischer Form, sondern ein Einblick in die ihr formimmanenten Prinzipien. Das Material stellt dabei das Verbindungsfeld dar, in dem sich die Formen konstituieren. Das Ergebnis ist ein Zusammenspiel zwischen gewachsener Form und radikal künstlerischem Eingriff. Der ehemalige Baumstamm formt sich zu einem neuen Sinngebilde und wird zu einem Kunstwerk, das definitiv anderen Gesetzen folgt als die Natur.
Silvie Aigner
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Kommentare
WohinTippHQ 45 mins ago