Schon der Schriftsteller Wolf Haas befand: „Ich finde Dorffriedhöfe schön. Die Witwen pflegen die Gräber, bringen Blumen. In vielen Dörfern gibt es am Friedhof mehr Leben als auf dem Dorfplatz.“ Friedhöfe sind ein zentraler Bestandteil unseres Totengedenkens, in dem sie es uns ermöglichen unsere Verstorbenen an einem fix definierten Ort zu besuchen. Bis in die Steinzeit zurück gibt es Befunde, dass Menschen ihre verstorbenen Ahnen bestattet haben, um ihnen zu gedenken. Schon damals war diese Praxis teilweise in Vorstellungen über das Weiterleben nach dem Tod eingebettet und hatte damit auch einen expliziten kultischen und kulturellen Bezug.
Friedhöfe sind also mehr als der eingefriedete Bereich einer Kirche, von dem sich der althochdeutsche Begriff „frithof“ ableitet. Wer auf einem Friedhof wo liegt, wie die Gräber ausgestaltet sind oder der Friedhof als Ganzes angelegt ist, sagt viel über gesellschaftliche Strukturen, kulturelle Vorstellungen über den Tod, oder einfach auch über die sozialen Kontakte und die Persönlichkeit eines Menschen aus. Hans Kohler hat auf seinen Reisen zahlreiche Friedhöfe in unterschiedlichsten Ländern fotografiert. Die Fotoausstellung ist eine Einladung an alle, sich auf Friedhöfe hier und anderswo einzulassen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu unseren neun Rankweiler Friedhöfen zu entdecken und sich selbst darüber Gedanken zu machen, wo und wie man in Zukunft gerne begraben sein möchte.
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WohinTippHQ 2 hours ago