Eszter Salamons Arbeiten sind Erkundungen von Machtsystemen und davon, wie sich diese in Körpern, auch durch die Geschichte hindurch, fortsetzen. Im Tanz sieht die renommierte Choreografin und Tänzerin allerdings die Chance, angebliche Unausweichlichkeiten und Kontinuitäten neu zur Verhandlung zu stellen. So befragt sie auch in diesem intimen Duett gemeinsam mit ihrer Mutter, der Budapester Tanzlehrerin Erzsébet Gyarmati, die Fiktion der linearen Weitergabe eines Erbes von einer älteren Generation an die nächste. Hier treten die beiden Performerinnen beinahe „zwillingshaft“ auf: wir sind eingeladen, einer berührenden, unbeständigen Überlagerung und Vereinigung zweier Körper beizuwohnen, die neben den Ähnlichkeiten auch Unterschiede sichtbar macht und, wie Salamon meint, vielleicht den Weg für „eine dritte Sache“ ebnet – eine unbefangene, ganz „jetzige“ Kopräsenz.
Empfohlen ab 16 Jahren.
Foto © Ferenc Salamon
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WohinTippHQ 47 mins ago