SALZBURG-PREMIERE
Die neue große Heinz-Erhardt-Show
Über den Ausnahmekünstler Heinz Erhardt:
Heinz Erhardt wurde am 20.09.1909 in Riga/Lettland (damals Russisches Kaiserreich) geboren. Bereits kurz nach der Geburt ihres Sohnes Heinz gingen die Eheleute Erhardt getrennte Wege. Während der Vater als Kapellmeister in Deutschland Karriere machte, suchte die Mutter in Sankt Petersburg ein neues Glück. Heinz Erhardt wuchs bei seinen Großeltern mütterlicherseits in Riga auf. Nach insgesamt 15 Schulwechseln gelang es Heinz Erhardt nicht mehr, am Deutschen Gymnasium in Riga Fuß zu fassen. Er schmiss die Schule schließlich hin, ohne Abitur zu machen. Großvater Paul Neldner nahm ihm das nicht weiter übel. Er hatte Heinz Erhardt längst zum Erben seiner renommierten Musikalienhandlung und Konzertagentur Neldner vorgesehen. Sein Jugendtraum, Pianist zu werden, wurde aber von den Großeltern nicht unterstüzt. Der Tod seines Großvaters war für Heinz Erhardt nicht nur in persönlicher Hinsicht ein Schlag. Zwar hatte Paul Neldner seinen Enkel als Erben eingesetzt. Zunächst aber übernahm Heinz Erhardts Stiefvater, der dritte Mann seiner Mutter, das Geschäft. Heinz Erhardt arbeitete immer lustloser im Geschäft. Stattdessen schrieb er ein kleines Unterhaltungsprogramm und tingelte damit auf Abendgesellschaften, Vereins- und Familienfeste. 1935 heiratete Heinz Erhardt die Tochter des ehemaligen italienischen Konsuls in Sankt Petersburg, Gilda Zanetti, die er liebevoll „Zippchen“ nannte. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor: Grit (*1936–1987, verh. Berthold), Verena (*1940, verh. Haacker), Gero (*1943, ist ein deutscher Regisseur, Drehbuchautor, Kameramann und Produzent und Vater von Schauspieler Marek Erhardt) und Marita (*1944, verh. Malicke).
1938 holte Willi Schaeffers Heinz Erhardt nach Berlin an das „Kabarett der Komiker“. Im Zweiten Weltkrieg wurde Erhardt zwar einberufen, fiel aber zwei Mal bei der Musterung durch und kam nach Stralsund zur Kriegsmarine, die für ihr Orchester einen Klavierspieler suchten. Er hatte nie mehr eine Waffe in der Hand Nach dem Krieg ließ sich Heinz Erhardt mit seiner Familie in Hamburg/Wellingsbüttel nieder und arbeitete als Radiomoderator beim NWDR. Ab 1957 feierte er unzählige Erfolge im Kino als Hauptfigur in vielen bekannten Filmkomödien, z. B. „Witwer mit fünf Töchtern“, „Immer die Radfahrer“, „Was ist denn bloß mit Willi los?“ u. v. a. Viele seiner selbst geschriebenen Gedichte kreisen auf subtile Weise um die Themen Vergeblichkeit, Vergänglichkeit und Tod, sodass man sie auch dem Genre des „Schwarzen Humors“ zurechnen kann. Ab Ende der 1960er-Jahre verschlechterte sich sein Gesundheitszustand; häufig quälte er sich mit Herzrasen oder Fieber auf die Bühne. Das hat er auch in seinen persönlichen Aufzeichnungen niedergeschrieben. Auch dass er es ohne seiner Frau „Zippchen“ nicht durchgestanden hätte. Am 11.12.1971 erlitt Heinz Erhardt einen Schlaganfall, bei dem das Sprachzentrum seines Gehirnes so geschädigt wurde, dass er zwar lesen und verstehen, aber nicht mehr sprechen und schreiben konnte. Wohl das Schlimmste, was einem Künstler wie ihn passieren konnte. Am 01.06.1979 starb der großartige Künstler Heinz Erhardt. Er wurde auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg beigesetzt.
Text: Sandra Lamberg
Besetzung:
Manfred A. Distel
Agnes Spitzbart/Conny Boes
Stephan Pointner/Axel Ramerseder
Website: derdistel.at
OVAL – Die Bühne im EUROPARK, Stadt, Salzburg
Fr 23. Feb 2024 19:30
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WohinTippHQ 35 mins ago