Die niederländische Jüdin und Schriftstellerin Etty Hillesum wurde am 15. Januar 1914 in Middelburg, Niederlande, geboren und starb im Konzentrationslager Auschwitz am 30. November 1943.
Etty Hillesum ist besonders bekannt für ihre Tagebücher, die sie zwischen 1941 und 1943 führte. Diese Tagebücher bieten einen tiefen Einblick in ihr Innerstes, ihre spirituelle Entwicklung und ihre Reflexionen über Freundschaft, Sex und Gottsuche während der dunklen Zeiten des Holocausts.
Zum 110. Geburtstag tritt Etty Hillesums schreibendes Denken in Dialog mit ausgewählten Orgelkompositionen der Zwischen- und Nachkriegszeit. Die Musik ist nüchtern, manchmal blechern und aufrichtig, manchmal aber auch warm und vom damaligen Zeitgeschehen scheinbar abgekoppelt.
An der Orgel spielt die Tiroler Organistin Elisabeth Hubmann, zurzeit Organistin in St. Paul, Genf, wo sie u. a. eine Konzertreihe verantwortet. Die ausgewählten Texte von Etty Hillesum liest Theologe Thomas Sojer, der v.a. über die Mystikerin Simone Weil forscht. Der Abend ist eine Kooperation mit der Forschungsstelle Sprachkunst und Religion der Universität Erfurt. Insgesamt 40min Text aus den Tagebüchern Etty Hillesums werden von insgesamt 45min Musik umrahmt.
Orgelwerke:
Mel Bonis Quasi andante op.152 1928, Toccata op.97 1934
Louis Vierne aus Tryptique : Communion 1929-31
Hendrik Andriessen Intermezzi 1935
Jehan Alain Monodie 1938
Darius Milhaud Neuf preludes 1942
Jeanne Demessieux Te Deum 1957/58
Hendrik Andriessen Preghiera e Offertorio 1962-1965
Bios
Elisabeth Hubmann, die in klassischen und experimentellen Aufführungen tätig ist, beschäftigt sich insbesondere mit moderner Orgelmusik und transdisziplinären Projekten. Als Musikwissenschaftlerin erforscht sie vor allem die Schnittpunkte von Anthropologie, kulturellem Erbe, Hörpraktiken, Instrumentenbau und gelebter, praxisorientierter Forschung. Als Interpretin spielt sie gerne ein breites Repertoire, das von alter bis zu zeitgenössischer Musik auf Orgel, Pianoforte und anderen Tasteninstrumenten reicht. Sie beschäftigt sich auch mit traditioneller Musik und in Umweltinitiativen und betrachtet musikalische und künstlerische Praktiken als die wichtigsten Ressourcen für nachhaltiges Denken und Handeln.
Thomas Sojer arbeitet als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Uni Erfurt im Fachbereich Philosophie und koordiniert Literaturveranstaltungen auf dem 103. Katholikentag in Erfurt 2024. Zusammen mit Jörg Seiler führt er die Forschungsstelle "Sprachkunst und Religion" und forscht schwerpunktmäßig zur Écriture féminine im Horizont von Religion, Körperlichkeit/Sexualität und Sprachkunst, z.B. im Schreiben von Simone Weil, Etty Hillesum, Maria Zambrano und Alejandra Pizarnik.
online, Bregenz
Sa 23. Mär 2024 10:00 – Mehr Termine
Hotel Schwärzler, Bregenz
Sa 24. Feb 2024 10:00 – Mehr Termine
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WohinTippHQ 2 hours ago