Der Blues Portugals
Carlos Leitão konnte mit seiner letzten, puren Fado-CD „Simples“ – mit zehn Eigenkompositionen von gesamt elf Fados –, die er im Mai 2021 in Österreich exklusiv vorgestellt hat, in Portugal, Spanien und Brasilien große Erfolge feiern. So viele Eigenkompositionen auf einer Fado-CD kommen einer Sensation gleich, sind doch die meisten aktuell gesungenen Fados Wiedergaben bestehender Texte oder vorsichtig uminterpretiert. Carlos Leitão bereichert somit das Repertoire an Fados mit zehn zeitgenössischen Kompositionen und vielleicht wird auch einer seiner Fados zum Klassiker. Die CD wurde ohne Kompromisse an moderne Strömungen in der klassischen Besetzung Konzertgitarre (Luis Pontes & Carlos Leitão), portugiesische Gitarre (Bruno Chaveiro & Henrique Leitão) sowie akkustischer Bass und Kontrabass (Carlos Menezes) aufgenommen. Gemeinsam mit seinem Bruder Henrique Leitão (portugiesische Gitarre) und ihrem engsten Freund Carlos Menezes (Akkustik-Bass) arbeitete Carlos Leitão mit fast allen Fado-Größen der Szene, bis er 2013 selbst das Album „Do Quarto“ (aus dem Schlazimmer) als Fadista aufnahm, das zu den allerfeinsten Tondokumenten des Genres zählt. Mit seiner zweiten CD „Sala des Estar“ (Wohnzimmer) und dem dritten Werk „Casa Vazia“ (leeres Haus) gelang ihm endgültig der Durchbruch als Fadista, Gitarre spielt er nur noch auf dieser Tour! Diese musikalische „Trilogie des Hauses“ war bereits eine Besonderheit in der Szene, eine Fado-CD mit ausschließlich eigenen Kompositionen eines Künstlers wie auf „Simples“gleicht aber fast einem Wunder. Der anhaltende weltweite Fado-Boom bringt immer neue Namen hervor, die es verdienen, auch gehört zu werden. Und es scheint, als ob es in Lissabon kein Ende an großen Talenten und zukünftigen Stars geben würde.
Besetzung:
Carlos Leitão – Gesang, Viola (Konzertgitarre)
Silvana Peres – Gesang
Henrique Leitão – Guitarra Portuguesa (portugiesische Gitarre)
Carlos Menezes – Baixo (akkustischer Bass)
Die Geschichte des Fado
Fado ist weder Folklore noch Volksmusik, sondern Nationalheiligtum und Ausdruck des Seelenzustands der Portugiesen: der Saudade. Die Ursprünge des Fado und auch der Name liegen in einem Tanzstil, der vornehmlich von afrikanischen Sklaven in Brasilien getanzt wurde. Um 1820, nachdem Napoleons Besetzung von Portugal mit Hilfe der Briten beendet werden konnte, und die Königsfamilie aus dem brasilianischen Exil zurückkehrte, wurde auch dieser Tanz von den Matrosen nach Lissabon importiert und entwickelte sich innerhalb weniger Jahre zu einer reinen Gesangsdarbietung, begleitet nur von einer klassischen spanischen Gitarre und einer Weiterentwicklung der „English Cister“. Dieses englische Instrument mit seinem hellen Klang verbreitete sich ebenfalls um ca. 1800 durch die englischen Käufer und Spediteure des Portweins. Mit weiteren Anleihen, z. B. von der indischen Sitar, wurde daraus die Guitarra Portuguesa.
Website: www.weltenklang.at
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WohinTippHQ 2 hours ago