VLADISLAV KAZNODII ist derjenige Pianist aus der Serie Stars von Morgen im ersten Bezirk, der zuletzt am öftesten aufgetreten ist. Der Umstand, dass er ein ukrainischer „Flüchtling“ ist, hat sich für ihn also nicht nachteilig ausgewirkt. Allerdings ist der sympathische KAZNODII von der Klassik bis zur Neuen Musik dank seiner Betonung und seines Gefühlsausdrucks so vielseitig ausgerichtet, dass es ein echtes Vergnügen ist, ihm zuzuhören. Darüber hinaus hat er einige Komponisten und Werke im Programm, die in diesem Rahmen noch nicht oder selten gespielt wurden.
WOLFGANG AMADEUS MOZART war bisher für fast alle eine Herausforderung. Dessen Klaviersonate Nr. 8, D-Dur KV 311 (284c) aus dem Jahr 1777 in drei Sätzen besticht durch spielfreudig-virtuose, teils orchestrale Passagen, die die Mannheimer Sinfonik erkennen lassen. Sie entstand während seiner Winterreise über Deutschland nach Paris, wohin ihn seine kränkelnde Mutter begleitete, die bald darauf starb.
Die elfminütige Novellette op.21, No.8 wurde 1838 von ROBERT SCHUMANN als Letztes von acht Einzelstücken erschaffen. Der Komponist hatte in diesem Jahr in Wien eine schwierige, erfolglose Zeit durchzustehen, während seine Verlobte Clara Wieck als Pianistin gefeiert wurde. Die Novellette ist sehr lebhaft und besteht aus einer leidenschaftlichen Étude und einem Marsch.
Erstmals zu hören ist ein Werk des Franzosen CÉSAR FRANCK, 1884 sein erstes Stück für Klavier mit Titel Prélude, Choral et Fugue, das der eigentliche Kirchen-Orgelmusiker in einer Stimmung altmeisterlicher Verklärung komponiert hat. Seine formale Idee geht auf Bachs Orgel-Präludien und -fugen zurück, ist aber auf französische Art romantisiert, gehört daher zur Pariser Spätromantik.
Als zeitgenössisches Werk hat sich KAZNODII „Das Meer, die Stille und Du“ von Wiener WALTER BACO ausgewählt, ein Komponist, der vielen Klassikern zusagt. Denn er hat leicht nachvollziehbare Harmonien, drückt gerne Gefühle aus und ist als Literat auch hinsichtlich seiner Titel vielsagend.
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WohinTippHQ 1 hour ago