Jüdisches Museum der Stadt Wien, Dorotheergasse 11, 01. Innere Stadt, Wien
Donnerstag 22 Mai 2025 18:30
Österreichs Politiker fanden nach der Befreiung 1945 kein Wort des Bedauerns über das Schicksal der Juden. So wurde die Chance vertan, aus dem Entsetzen über das Geschehene die Abwehrkräfte gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus hervorgehen zu lassen. Für Österreichs Leitartikler, deren Meinung damals die wichtigste Orientierungshilfe darstellte, hatte der Holocaust niemals stattgefunden. Daher konnte ihnen die – bis heute unbekannt gebliebene – sowjetische Sprachregelung, welche die Erwähnung der Juden als Opfer der deutschen Massenmorde untersagte, nur willkommen sein. Prof. Hellmut Butterweck belegt diesen Befund mit dem im Zuge einer akribischen Textanalyse gewonnenen Material.
Prof. Hellmut Butterweck, 1927 in Wien geboren, wurde in der NS-Zeit zum Regimegegner. Zur Arbeit in der deutschen Kriegsindustrie zwangsverpflichtet, wurde er der Sabotage verdächtigt, entzog sich dem Dienst in der deutschen Wehrmacht und wurde nach dem Krieg Journalist. Das langjährige Redaktionsmitglied der Wochenzeitung Die Furche schrieb Hörspiele, Theaterstücke sowie Bücher zu zeitgeschicht¬lichen und ökonomischen Themen. Seine historischen Bücher behandeln u.a. Österreichs Nachkriegsjustiz gegen NS-Straftäter und die Nürnberger Prozesse.
Prof. Hellmut Butterweck präsentiert sein Buch "Der Ungeist der Stunde Null - Wie Österreich säte, was es heute hat", erschienen im Verlag Bibliothek der Provinz, und gibt Einblick in das im Zuge seiner akribischen Textanalyse gewonnene Material.
Leitung Podiumsdiskussion: Dr. Winfried R. Garscha, Senior Historian, Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes
Hellmut Butterweck, geboren 1927 in Wien, wurde 1948 Journalist, schrieb für zahlreiche Medien Kritiken, Glossen, Satiren, Reportagen und Essays zu verschiedenen Themen, zeitgeschichtliche Beiträge sowie zahlreiche Stellungnahmen gegen antidemokratische, antisemitische und neonazistische Tendenzen. In der Wochenzeitung “Die Furche“ war er für Theaterkritik, Zeitgeschichte und Literatur verantwortlich. Er verfasste Theaterstücke, u.a. “Das Wunder von Wien“(1982), Hörspiele, den Roman „Tote im Verhör“ (2008) sowie Bücher über zeitgeschichtliche und ökonomische Themen. Er erhielt zahlreiche Preise, u.a. den Preis der Stadt Wien für Publizistik und ist Theodor Kramer-Preisträger 2025.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes.
Einlass 18:00 Uhr
Eintritt frei
Um Anmeldung unter Tel. +43/1/535 04 31-1510 wird gebeten.
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WohinTippHQ 2 hours ago