Villa Falkenhorst, Flugelin 3, Thüringen
Sonntag 23 März 2025 17:00
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Leas Wandlung in 14 Szenen m20
Die Geschichte von Lea ist ein Geheimnis. Und das soll auch so bleiben. Was vorgefallen ist, geht niemanden etwas an. Wenn wir dennoch diesem Geheimnis diesen Namen geben, dann, weil es das ganze Glück und die ganze Tragik, die ein Menschenleben erfahren kann, schaurig uns vorführte. Lea ist Erzählung eines gescheiterten Traumes, Bericht eines Lebens für ein Phantom. Lea ist aber auch das Erlebnis der Erlösung vom Würgegriff dieses Gespinstes, und das ist wahr geworden in dieser Komposition.
Der erste Wendepunkt zur Heilung begann, wenn auch nur einen kurzen Moment, während nicht ganz drei Wochen Aufenthalt in den Donauauen, nördlich von Wien. Davor und danach bestimmten undurchsichtige und dunkle Erfahrungen ihr Dasein. Sie fand zahlreiche Worte für ihre Zustände. Sie meinte Überzeugungen, ja sogar eine Berufung zu leben. Doch es war anders rum. Sie wurde bewegt. Sie war bewegt, wie ein Streichholz in einer Streichholzschachtel, die im Gepäck eines Wanderers mitgetragen wird. Doch was ihr in den Donauauen „vom Himmel“ fiel, unterschied sich. Elf Texte, aufs sparsamste formuliert, einige davon waren kurze Geschichten, andere enthielten nur einige Fragen. Sie entstanden, wie nebenbei und ungewollt, beim Spiel mit Kindern. Und so waren sie auch nicht von Relevanz für ihre Lebenskonzepte. Sie waren ihr immer gegenwärtig, aber als Nebensache und sie blieben das über Jahrzehnte.
Ihr Leben verlief skandalös. Scheitern rundum. Bis sie alles verloren hatte. Bis sie zerbrach. Bis sie erkannte, dass alles, was ihr „IHR“ Leben schien, ein Wahn war, Liebeswahn, Berufungswahn, spiritueller Wahn. Sie schwankte zwischen Promiskuität, mühsam formulierten Lebensträumen, schweren Depressionen und Bigotterie.
Unausgesprochen soll ruhen, was und wie hier ein Leben auseinanderviel. Aber mitten in diesem schwersten Elend drängten sich langsam, doch unmissverständlich die 11 Texte aus den Donauauen in ihre Aufmerksamkeit. Sie rückten in die Mitte ihrer Gegenwart, wurden Sinn. Was war der Grund?
Um beim Bild zu bleiben: die Zündholzschachtel bildete ihren Horizont, und sie war eine unbewusst ihr auferlegte Grenze. Sie war ihr Käfig und sie dachte, dieser sei die ganze Welt.
Und während der drei Wochen in den Auen dachte, fühlte und schrieb Lea nicht, wie davor und danach. Sie war sich selber Heimat. Ohne Schachtel, ohne jemanden, der sie trug.
Sie begann die Texte zu erweitern, neue Gedanken und Kommentare hinzuzufügen. Um ein sechsfaches dehnte sie die Textsammlung aus. Alte wurden länger, neue kamen hinzu. Über einige Jahre zog sich dieser Prozess, immer geleitet von der Einsicht, ihr vergangenes Leben des Wahnzustandes verlassen zu haben. Wenn auch immer wieder nostalgische Erinnerungen oder auch Zweifel sich merkbarbar machten, so blieb doch klar: es gab kein zurück und das bedeutete Heilung.
Leas Wandlung in 14 Szenen ist ein musikalischer Neustart, der im Jahre 2013 einsetzte und sich auf Kompositionen, die 1993 entstanden sind, bezog. Das Werk wurde in der nun vorliegenden Fassung im Jahr 2015 vollendet.
Die Komposition bildet einen Heilungsprozess ab und enthält auch biographische Parallelen. Kann diese Musik auch anderen zur Heimat werden kann?
Es wirken mit: Paul Gulda und die Trietta Wohlgenannt
Besetzung:
Paul Gulda, Klavier I Johannes Wohlgenannt, Komposition, E-Piano-Synth. I Leopold Schwinghammer, Violine I Marta Cappetta, Viola I Maria Dolores Gay Fernandez, Cello I Markus Greussing, Percussion
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Kommentare
WohinTippHQ 1 hour ago