Traumnovelle

Vor genau 100 Jahren erschien die «Traumnovelle» von Arthur Schnitzler, ein Skandalwerk seiner Zeit, das durch die Verfilmung von Stanley Kubrick mit Tom Cruise und Nicole Kidman («Eyes wide shut», 1999) auch zu einem Klassiker der Filmkunst wurde. Meisterhaft decouvriert Schnitzler in seinem Roman eine scheinbar harmonische Ehe zwischen dem Arzt Fridolin und seiner Frau Albertine. Ihre Ehe wird erschüttert durch Begierden und Träume, die sie sich versagen und voreinander verheimlichen. Innerhalb einer Nacht an einem Tag ihres Lebens brechen sich diese Kräfte Bahn. Fridolin lässt sich auf einen geheimen Maskenball ein. Unerkannt taucht er in eine ihm unbekannte Welt ein. Albertine erfährt ähnliche Abgründe in ihren Träumen.

Im Wien Sigmund Freuds im beginnenden 20. Jahrhundert sind Träume und Phanta­sien nicht irrealer als die Realität. Was der rational denkende Mensch nicht zulassen will, bricht sich im Unbewussten Bahn. Das Zusammenleben zwischen Menschen, die sich bestens zu kennen glauben, wird dadurch auf die Probe gestellt. Arthur Schnitzler, selbst studierter Mediziner und praktizierender Arzt, beschäftigte sich intensiv mit der Psychoanalyse. Ein zeitloses Thema und eine brillante Analyse menschlicher Abgründe. Die Welt der Gefühle, der unausgesprochenen Sehnsüchte, der Liebe der Träume ist ebenso faszinierend wie beängstigend.

Das Théâtre National du Luxembourg ist seit dieser Spielzeit ein Koproduktionspartner des TAK Theater Liechtenstein. Das TNL wurde 1996 gegründet und arbeitet mit einem Netzwerk internationaler Partner aus ganz Europa zusammen und bringt auf diese Weise Eigen- und Koproduktionen auf die Bühne. Die luxemburgische Theaterlandschaft ist stark von ihrer Multikulturalität und Vielsprachigkeit geprägt, so zeigt das TNL Produktionen auf Französisch, Deutsch, Luxemburgisch, Englisch, Portugiesisch, Spanisch und Italienisch. In dieser Spielzeit tauschen das TAK und das TNL in zwei Inszenierungen Ensemblemitglieder aus und spielen die Produktionen an beiden Orten.

Die Premiere findet im September 2024 im Théâtre National du Luxembourg statt.